Artikel vom 05.08.2020

Integrative Organisationsentwicklung – hybride Denkweise als Organisationsberaterin

Wie gelingt es, die Möglichkeiten der Gegenwart mit den Notwendigkeiten der Zukunft zu verbinden?

Meine aktuellen Erfahrungen zeigen, dass es nicht den einen richtigen, methodischen Ansatz gibt, sondern wir uns in dieser komplexen Welt immer wieder neu verorten müssen.
Es gilt, Widersprüche auszuhalten und scheinbar gegensätzliche Ansätze kreativ und kulturangepasst zu verbinden. Sich auf die Organisation einzustellen gehörte schon immer zum Kerngeschäft der Organisationsentwicklung. Doch die Anforderungen wachsen!

Wie kann es gelingen, das Bewährte zu nutzen und in eine ausgewogene Balance mit den neuen Anforderungen und Veränderungsnotwendigkeiten der Zukunft zu bringen?

Dieser Frage gehe ich in folgendem Artikel nach.

Hybride Organisationsentwicklung – hybride Denkweise als Organisationsberaterin

Veränderungen zu gestalten bedeutet für mich, achtsam das Verbindende in den Blick zu nehmen.

Change Management beschäftigt sich mit der Frage, wie der geplante und tiefgreifende Unternehmenswandel möglichst effektiv und effizient vollzogen werden kann.

Gerne wird zwischen dem
Wandel 1. Ordnung (gradual change) und dem Wandel 2. Ordnung (radical change) unterschieden.

Kennzeichen des Wandels 2. Ordnung (z. B. vollständige Reorganisation, Fusionen) sind/können sein:

Fundamentale und einschneidende Veränderungen mit einer hohen Komplexität

Die aktuelle Pandemie zeigt uns jeden Tag die Auswirkungen und notwendigen Veränderungen.
Solche massiven und einschneidenden Veränderungen erfassen das gesamte Unternehmen oder mindestens wesentliche Teile davon.
So ist es nicht auszuschließen, dass es einen revolutionären Bruch mit der Vergangenheit gibt. Für die betroffenen Mitarbeitenden und ihr Arbeitsfeld hat das fundamentale und weitreichende Auswirkungen. Die Folge ist, dass die Verunsicherung zunimmt und der Angstpegel stetig steigt.
Angst wird in der Regel durch Strukturen gebunden bzw. bei Verlust bestehender Strukturen in hohem Maße freigesetzt. Es sei denn, es gibt andere Rituale oder Ansätze, ein hohes Zugehörigkeitsgefühl zu vermitteln und für Stabilität zu sorgen.

Der Wandel 1. Ordnung hingegen begrenzt und tangiert nur Teilbereiche.

So kann es um die Restrukturierung einzelner Abteilungen oder die Einführung neuer Medien, Software etc. gehen.
Folglich ist der freigesetzte Angstpegel der Mitarbeitenden nur auf Teilbereiche begrenzt und in seinen Auswirkungen eher überschaubar.

Prämisse des Change Managements ist es, folgende Handlungsfelder bestmöglich aufeinander abzustimmen:

• Strategie (Vision, Leitbild, Geschäftsstrategie)
• Organisation (Strukturen, Prozesse)
• Technologie
• Unternehmenskultur (Führung, Kommunikation)

Die Erfahrungen zeigen, dass es nicht entweder um die Optimierung des Bestehenden auf der einen Seite und den radikalen Wandel auf der anderen Seite geht, sondern um eine geschickte Verknüpfung des Einen mit dem Anderen.

Der Umgang mit uns nicht Bekanntem wird immer lebendiger und vielfältiger, heißt auch, komplexer und schnelllebiger, sodass innovativ getriebene Themen und die Entwicklung digitalisierter Prozesse ebenfalls agile Methoden brauchen.

So versteht sich auch der Begriff der verteilten Intelligenz. Immer mehr interdisziplinäre Teams kommen zusammen, um Themen und Entwicklungen voranzutreiben.
In länger bestehenden Organisationen und Unternehmen wird es die Herausforderung sein, die Schnittstellen zu gestalten.

Wie kann es gelingen, die horizontale Organisation mit der noch bestehenden Hierarchiestruktur zusammenzuführen?

Immer wieder zeigt sich in der Praxis, dass es schnell zu Spannungen zwischen interdisziplinären Projektstrukturen und bestehenden Hierarchien kommen kann. Macht- und Fachstrategiekompetenzen greifen nicht immer ohne Komplikationen ineinander. Eine geschickte Interventionsarchitektur und ganzheitliche Kommunikationsstrategien sind gefragt. Eine Entwicklung zu einem flexiblen und fluiden System ist der Weg, der sich ohne bewusste Veränderungsprozesse und einer Steuerung beschwerlich gestaltet.
Denn bei aller Agilität und Netzwerkorganisation braucht es in einem bestimmten Größenverhältnis klare Schnittstellenregelungen und Strukturen, die entlasten, statt Entscheidungen hinauszuzögern.
Es ist allen Organisationen und Unternehmen heute klar, dass die Schnelllebigkeit der Entwicklung ohne Vernetzung und Beweglichkeit nicht zu bewältigen ist.

Eigenverantwortliche Teams sind genauso wichtig wie Visionen und eine klare Unternehmensstrategie, die zur Stabilität und Orientierung in einer ungewissen Zukunft beitragen.

Hier wird erkennbar, dass bestehende Organisationen und Unternehmen beides benötigen. Agilität, die der Beweglichkeit und Innovation dient, und Struktur, die Sicherheit bietet.

Wie gelingt es Unternehmen und Organisationen, vorhandene Potenziale, Prozesse, Strukturen und Technologien zur Erhaltung des gegenwärtigen Status zu nutzen? Das heißt konkret: Wie gelingt es, das Bestehende bestmöglich weiterzuentwickeln und gleichzeitig zu experimentieren oder gar radikale Wege einzuschlagen. Die Kunst wird es vor allem sein, dass Eine vom Anderen zu unterscheiden. Für mich als Organisationsentwicklerin heißt das, genau zu schauen, welche Methoden und Ansätze zu welchen Entwicklungen passen.

Ambidextrie

Theoretisch leicht gesagt – in der Praxis eine echte Herausforderung.
Kotter als „alter Change-Experte“ spricht auch gerne von doppeltem Betriebssystem und meint die Verbindung zwischen Routinestrukturen, die an Hierarchien angepasst sind, und gleichzeitig agilen Innovationsstrukturen. Diese hybride Form begegnet mir zunehmend bei lang bestehenden, großen und mittleren, auf jeden Fall erfolgreichen Unternehmen.

Gleichzeitig führen unklare Schnittstellen oder mangelnde Kommunikation zu Konflikten, die es schnell und aktiv zu bearbeiten gilt, so meine Erfahrung.

So sind auch meine aktuellen Schwerpunktthemen entstanden:

Veränderungsprozesse begleiten und gestalten,

Konflikte aufdecken, klären und zur Entwicklung konstruktiv nutzen

Als HR-Expertin, Beraterin und Coach für Veränderungen und Konflikte mit über 25 Jahren Erfahrung unterstütze ich nachhaltig und wirkungsvoll Transformations- und Change-Prozesse mit dem Ziel, zu einer werteorientierten Entwicklung von Organisationen und Unternehmen beizutragen – so mein Purpose.

Sei es, dass ich hierarchieübergreifende Teams begleite oder bestehende oder entstandene Konfliktthemen aufdecke und konstruktive Lösungsansätze gestalte.

In Veränderungsprozessen unterstütze ich durch einen partizipativen, systemischen Organisationsentwicklungsansatz, indem geeignete Kommunikationskonzepte und Interventionsarchitekturen entwickelt werden, die die Zusammenarbeit in alle Richtungen erleichtert, fördert und die Veränderungsprozesse unterstützt.

Bei allen Entwicklungen ist es mein Herzensanliegen, Menschen zusammenzuführen. Innovation, Agilität, Change, Wandel, Veränderungen, Unsicherheiten – am Ende sind wir Menschen, die mit anderen Menschen zusammenarbeiten.

Das ist es, worum es in einem werteorientiert wachsenden Unternehmen geht.

Ich freue mich auf eine Zusammenarbeit mit Ihnen.
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